Samstag, 24. März: Nach der üblichen Sicherheitseinweisung geht es an die Vorbereitung für den kurzen Schlag nach Medemblik. Wenig später können wir dann auch bereits ablegen, die Fahrt verläuft weitgehend ereignislos. Unmittelbar vor der Brücke finden wir schliesslich unseren Anlegeplatz. Martin macht sich an die Vorbereitungen für die Etappe morgen nach Oudeschild auf der Insel Texel und Philipp steht ein erstes Mal in der Küche. Sonntag, 25. März: Nach dem Breefing legen wir pünktlich ab und machen uns auf den Weg zur westlichen der beiden Schleusen im Abschlussdeich, welche das Wattenmeer vom Ijsselmeer abtrennt, zur Stevinsschleuse Den Oever. Bei der Einfahrt in die Schleusenkammer fällt auf, dass diese mit zwei Toren in Kaskade ausgestattet ist. Ob dies wohl aus Sicherheitsüberlegungen so gebaut wurde? Beim genaueren Beobachten fällt dann zusätzlich auf, dass die Torpaare sogar gegeneinander stehen. Klar doch, die ansonsten übliche Anordnung wie in einer Fluss- oder Kanalschleuse, mit Berg- und Talseite, macht im Ijsselmeer keinen Sinn. Montag, 26. März: Heute wollen wir durch das Wattenmeer nach Harlingen fahren. Wir arbeiten uns erneut Tor für Tor vorwärts, haben aber auf dem Kartenplotter lediglich das Radarbild eingeschaltet und benutzen ganz bewusst die Overlay-Funktion mit der Karte und dem AIS nicht. In Harlingen müssen wir die Durchfahrt von zwei Brücken abwarten und finden schliesslich im kleinen Noorderhaven unseren Liegeplatz. Dienstag, 27. März: Christoph N. (wir haben 3 Christoph an Bord!) ist heute Tagesskipper und wird uns via die Schleuse Kornwerderzand zurück ins Ijsselmeer und anschliessend via Stavoren nach Medemblik führen. Ein überraschendes „Mann über Bord“ unterwegs bringt urplötzlich Bewegung ins Schiff. Der Blick in die Runde und nach achtern bestätigt, dass es sich zum Glück nur um eine Übung handelt. Jeder von uns fährt einmal das Manöver und wir sind froh, dass wir nicht gezwungen sind eine Person aus den Fluten zu bergen, es wäre wirklich nicht lustig. Mittwoch, 28. März: Heute ist Elburg an den Randmeeren unser Tagesziel. Es geht zuerst quer über das Ijsselmeer nach Urk, dann unter der Ketelbrug durch ins Ketelmeer. Nun sind wir auch gefühlt binnen unterwegs. Im Mündungsgebiet der Ijssel gibt es viele kleine Inseln und so nutzen wir die Gelegenheit für ein Ankermanöver. Kaum ist der Anker nach einer kurzen Mittagspause gehoben und wir sind wieder in eines der vielen Fahrwasser eingebogen, erhalte ich die Aufgabe, für die Einfahrt in unseren nächsten Abschnitt lediglich mit Radar zu navigieren. Wir kreuzen ein Fahrwasser und wollen dabei dem Berufsverkehr, welcher unterwegs ist, sicher nicht im Weg sein. Müsste man bei dichtem Nebel und ohne Kartenplotter navigieren, wäre dies in der Tat eine echte Herausforderung. Donnerstag, 29. März: Wir verlassen Elburg, drehen nach Südwesten und durchfahren ein landschaftlich sehr schönes Binnengebiet. Über Spakenburg gelangen wir nach Huizen, wo wir tanken können. Im Hafen gibt es wieder ein paar Übungen zu absolvieren: Wir lassen das Dinghi zu Wasser und versuchen die Rolling damit zu verholen. Mit einer Leine schleppen geht noch einigermassen gut, mindestens mit wenig Wind. Das Schiff kontrolliert mit dem seitwärts festgemachten Dinghi zu bewegen, ist aber fast nicht möglich. Der Abend bricht langsam herein und so nehmen wir nun definitiv Kurs Richtung Amsterdam. Sobald es richtig dunkel wird, drehen endgültig gegen Amsterdam und arbeiten uns der Befeuerung entlang vorwärts. Alle helfen mit und halten Ausschau (nicht zuletzt wegen dem Berufsverkehr) und so machen wir kurz vor 22 Uhr, nach einer letzten Schleusung durch die Oranjesluizen, genau gegenüber von Amsterdam Central im Sixthaven fest. Bei einem Fondue (aus der Schweiz mitgenommen) lassen wir den Tag nochmals Revue passieren. Freitag, 30. März: Nach dem Morgenessen werden die Aufgaben verteilt und das Reinigen und Inventarisieren beginnt. Der Mechaniker von De Klerk kommt mit dem benötigten Ersatzteil für die Toilette vorbei und damit kann auch diese Pendenz erledigt werden. Um 19 Uhr treffen wir uns mit dem Skipper zum Abendessen und sind eingeladen, anschliessend gibt es noch einem Bummel durch die rappenvolle Innenstadt (es ist halt Karfreitag). Samstag, 31. März: Der Bahnhof ist ja nicht weit und so bleibt genügend Zeit, um noch einen Café zu trinken und etwas zu essen. Martin verabschiedet sich hier von uns, wir restlichen 4 machen uns mit dem Zug auf den Weg nach Basel. Ein grosser Dank geht an unseren Skipper Christoph Rosenthaler, welcher mit seinem immensen Wissen in jeder Hinsicht für eine äusserst lehrreiche Woche gesorgt hat, dafür herzlichen Dank an Christoph!